Tobias Tzschaschel: „Unplugged aus Leidenschaft.“

Mehr als fünf Millionen Views haben die Videos des Hauskonzerte.com Youtube-Channels der Münchner Tobias Tzschaschel und Stefan Zinsbacher. Neben Bands aus München wie Soki Green finden sich inzwischen auch internationale Künstler wie Glan Hasard oder Oldseed in der Videosammlung der Beiden. Tobias und Stefan haben mehr als 130 verschiedene unplugged Videos von Musikern die sie selbst mögen, nach Vorbild der französischen Blogotheque, zusammen mit Peter Pazmandi in Eigenregie aufgenommen und über das Internet internationales Publikum gefunden – die Videos werden täglich über 12 000 Mal aufgerufen. Münchner können die ausgewählten Bands seit bald zwei Jahren auch live erleben, in heimeliger Atmosphäre und kleinem ausgewählten Kreis. Über die Facebok-Fanpage ist es möglich sich per Email für die Gästeliste des aktuellen Hauskonzerts anzumelden, der Ort wird dann privat bekannt gegeben.

Zusammen mit Manuel da Coll, Schlagzeuger der Band LaBrassBanda, gibt es jetzt ein neues Veranstaltungsformat von Tobias und Stefan: Hauskonzerte geht tanzen/Somewhere Supernice – bei der Premiere spielen Midnight Magic und Pollyester, natürlich an einem geheimen Ort.

Im Mai 2010 habt ihr das erste Hauskonzert-Video auf Youtube online gestellt. Seitdem habt ihr mehr als 136 Videos gefilmt, gibt es uner diesen eines welches dir besonders am Herzen liegt?

Das Video von Glen Hansard zu machen war sehr cool! Es war schon ein ganz besonderes Gefühl einem Oscar-Gewinner gegenüber zu stehen, der sich extra Zeit für uns genommen hat und wir mit ihm und seinem Streichquartett ein Video an der Isar filmen durften. Glen war unglaublich sympathisch und warmherzig. Das erfolgreichste Video war bisher das von Boy – darum ist das auch besonders. Und das von Soki Green liegt mir auch sehr am Herzen, weil sich durch ihre Anfrage, ob wir ein Video mit ihnen machen können eine intensive Freundschaft entwickelt hat. Wye Oak mag ich auch sehr. Ich kann mich da nicht entscheiden, ehrlich gesagt. In jedem der Videos steckt so viel Herzblut und Leidenschaft, jedes hat etwas, das es für mich besonders macht!

Wenn man so viele Videos filmt, schleicht sich da nicht nach einer Zeit eine gewisse Ermüdung ein, immer wieder neue Bands für neue Folgen zu finden?

Nein, gar nicht! Das ist unmöglich, wenn man nach seinem eigenen Geschmack Bands auswählt. So eine Art von Langweile kann nicht aufkommen, denn es ist immer wieder auf´s Neue ein aufregendes Gefühl, wenn du eine Lieblingsband einen halben Meter von dir entfernt live und unplugged spielen hörst. Durch unser Projekt Hauskonzerte.com kommen wir mit so vielen spannenden Künstlern in Kontakt, dass will ich nicht missen.

Im Moment finden die Hauskonzerte immer in München statt. Könnt ihr euch vorstellen auch in andere Städte zu gehen?


Grundsätzlich sind die Hauskonzerte in München, weil Stefan und ich eben in München verwurzelt sind. Hier studiert haben und jetzt arbeiten. Es ist ja aber auf jeden Fall schon so, dass die Videos dank des Internets um die Welt gehen, auch wenn wir in München sind. Wenn wir unsere Statistiken ansehen, sind zwar die meisten Besucher aus Deutschland, dann kommen aber USA und an dritter Stelle Frankreich. Aus Brasilien hatten wir schon 141 000 Besucher. Wir können ohne zu übertreiben sagen, dass unsere Videoplattform ein internationales Projekt ist. Auch die Musiker die wir filmen kommen von den unterschiedlichsten Teilen der Welt. Red Bull hat uns auch schon Mal in eine andere Stadt eingeflogen, nach Barcelona – dort haben wir die Band Sizarr nach ihrem Auftritt bei der Red Bull Music Academy Stage auf dem Sonar Festival gefilmt.

Nach ein und halb Jahren Hauskonzerte an geheimen Orten, habt ihr beschlossen euer Repertoire um ein tanzbares Repertoire zu erweitern: Hauskonzerte geht tanzen/Somewhere Supernice. Was steckt hinter diesem neuen Konzept?

Die Konzerte machen wir länger als ein Jahr, daher ist es für uns nicht neu zu veranstalten. Die Bands die wir für die Hauskonzerte ausgesucht haben waren aber vorwiegend akustisch, melancholisch – am Besten saß man auf dem Boden um ihnen zu zuhören. Die Konzerte haben sich schnell herumgesprochen, sobald wir ein Konzert angesagt haben waren die Gästelisteplätze auch schon in wenigen Stunden weg. Wir mögen aber nicht nur Musik bei der man auf dem Boden sitzt und beim hören meditiert und Ruhe findet, wir mögen schon auch Tanzmusik. Als uns Manuel da Coll angesprochen hat und uns einen Kontakt zur Band Midnight Magic hergestellt hat, haben wir uns gedacht, dass wir ja auch Mal ein Konzert machen können, das anregende Musik bietet. Der Rote Faden der Überraschung und Exklusivität der Hauskonzerte bleibt aber durch den geheimen Ort. Den ich jetzt natürlich auch nicht im Interview verraten kann, aber wir haben eine tolle Location. Nicht ganz so klein wie die privaten Räume die wir bisher für die Hauskonzerte ausgesucht oder gestellt bekommen haben. Da werden schon mehr Leute als sonst reinpassen. Ob es eine neue Reihe wird wissen wir noch nicht. Wir wollen erst Mal sehen wie das jetzt läuft und dem Publikum gefällt, dann planen wir weiter.

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Hauskonzerte geht tanzen! Somewhere Supernice.

Am 12.12.12 öffnen sich exklusiv für die Fans von Hauskonzerte.com die Tore eines, nach Aussagen der Veranstalter, „jetzt schon legendären Ladens, der im Jahr 2013 zu einem Mekka für feinste Live-Musik in München werden wird.“ Zu Gast sind Midnight Magic und Münchens Local-Heroes Pollyester + die DJs von Permanent Vacation.

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Aber wo nur ist Somewhere Supernice? Um das heraus zu finden schreibt eine Mail an magic@hauskonzerte.com.

Alle Videos von Hauskonzerte.com findet ihr hier.

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Nachtrag 12.12.2012: Fotos von Somewhere Supernice im STRØM

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Fotos: Natalie

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