Selfie – ein so neues und doch nahezu abgenutztes Wort. Aus dem zeitgenössischen Wortschatz und Lebensalltag ist es nicht mehr wegzudenken. Aber die immer gleiche Pose? Wir bitten jeweils Künstler um ein Selbstporträt und ihre Gedanken, die ihnen beim machen durch den Kopf gehen.
„Ich muss geiler aussehen, die Leute müssen denken: wow, top der Typ. Das ist die Idee des Selfies, für den Moment, in dem man sich ablichtet, mehr zu sein, als man denkt zu sein.“
Wenn man Eike Königs Namen bei Google sucht, kommt auf Platz eins: Eike König Instagram – als wäre das sein Beiname. Mit über 19.000 Follower scheint das verständlich. All zu viele Selfie lassen sich dort aber nicht entdecken, dafür aber viele Grafiken, Ausstellungen, Aufnahmen vom Reisen, seinen Studenten der Königsklasse und der schwarzen Katze Loki, die sogar ihr eigenes Hashtag besitzt: #lokidarling. Eike König, 47, ist Professor für Grafik-Design und Illustration an der HfG in Offenbach und Gründer des Design-Studios Hort.
In seinem Kreuzberger „Hort“, einem Schutzraum für Designer, fertigt er und sein siebenköpfiges Team visuelle Identitäten für die Stiftung Bauhaus Dessau, das Künstlerhaus Mousonturm oder Nike an. Nicht nur große Namen zählen zu den Klienten. Kürzlich erschien das „MUSEeN“-Magazin, das gestalterisch durch den Hort betreut wurde. Für Eike definiert das Konzept die Visualisierung. Sein Markenzeichen sind lustige, aber auch nachdenkliche Sprüche, die ästhetisch gesetzt sind: meist auf Papier, manchmal als Plastik oder auf Textilen.
Während der Art Week in Berlin zeigt er in der Gruppenausstellung „State of Mankind“ das „Wheel Of Desire“. Eine Installation mit gekrümmten Neon-Leuchtbuchstaben, die sich zu einem Kreis aus „to be bad to be good“ formen. Eine Arbeit, die sehr charakteristisch für ihn ist: minimalistische, klare Typografie, die zum Denken anregt.
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Dieses Künstlerselfie gibt es auch gedruckt in der aktuellen Super Paper.
I love you, my big brother <3