N#mmer Magazin – Liebe

Bei all der Digitalisierung und flächigem Zeitungssterben – es gibt sie noch die mutigen Herausgeber und Magazingründer. Unser Herz schlägt für Selfpublishing und darum stellen wir mit der Indie-Mag Rezension unabhängige Hefte vor. Mit viel Liebe gemacht, in kleiner Auflage erscheinend und ohne großen Verlag im Rücken.

Cover des N#mmer MagazinsDas N#mmer Magazin widmet sich einer ganz bestimmten Zielgruppe: Autisten, AD(H)Sler und Menschen, die ohne Stigmatisierung gerne mehr darüber erfahren möchten. Herausgeberin Denise Linke, die seit ihrem zehnten Lebensjahr schreibt, hat selbst die Diagnose ADHS. Deshalb nennt sie die dritte Zielgruppe auch „Astronauten“, die wie in ein unbekanntes Universum durch die Geschichten, Hintergrundberichte und Interviews in diese andere Welt eintauchen. „Ich glaube, wenn Menschen sich für etwas interessieren, wollen sie es auch in die Hand nehmen, aufbewahren und ins Regal stellen“, sagt sie. Dass kenne sie von sich selbst und es gehe vielen Autisten ähnlich. So beschloss sie vor gut einem Jahr ein Print-Magazin zu gründen, dass sich mit diesem Themengebiet auseinandersetzt.

„Ich wollte mit dem Magazin zu keinem Verlag, da ich frei sein wollte“, sagt sie. Das erste Heft wurde durch Crowdfunding finanziert. Es enthält 16 Beiträge auf 98 Seiten gedruckt auf 90 Gramm-Graphosilk-Papier. An die 30 Autoren, Grafiker, Fotografen, Interviewpartner und Künstler sind an der Produktion beteiligt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Neben Artikeln über BDSM, die Anatomie der Liebe oder einer Reportage über einen jungen Autisten, kommt auch Herr Lobo, der selbst ADSler ist, im Interview zu Wort. Optisch überraschen die Fotografien von Veronika Natter und die ansprechende Gestaltung des Duos Grafikladen.

Fazit: N#mmer ist ein liebevoll gestaltetes Themenheft, für das es sich lohnt, sieben Euro zu investieren.

N#mmer ist ausschließlich über das Internet zu beziehen. „Schwerpunkt: Liebe“ wurde in einer Auflage von 2557 Heften gedruckt (ein kleine Auflage ist noch erhältlich). Das nächste Heft mit dem Thema „Medien und Kunst“ erscheint Mitte Mai.

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