#43 René Arbeithuber

Selfie – ein so neues und doch nahezu abgenutztes Wort. Aus dem zeitgenössischen Wortschatz und Lebensalltag ist es nicht mehr wegzudenken. Aber immer die gleiche Pose? Wir bitten jeweils Künstler um ein Selbstporträt und ihre Gedanken, die ihnen beim Fotografieren durch den Kopf gehen:

René Arbeithuber„Fuck yourselfie.“

René Arbeithuber ist einer dieser Künstler, wie ihn sich Joseph Beuys erträumt hat, einer, der aus seinem Leben ein Kunstwerk macht: Er malt, illustriert, schmiert, pinselt als Grafikdesigner sowie als Künstler und spielt als Keyboarder, Sänger, Elektroniker oder Schlagzeuger gleich in mehreren Bands, unter anderem Pelzig und Slut, jene Rockband – das ist so lange her, dass man es fast vergisst -, die vor einem Jahrzehnt auf VIVA auf und ab gespielt wurde und nicht nur als Vorband von Robbie Williams auf Tour ging, sondern auch die Film-Soundtracks für „Crazy” und „Engel und Joe” lieferte.

Bei der Karriere, möchte man meinen, muss René Arbeithuber schon alt und faul geworden sein. Bei ihm ist es ein reifen, aber Rockstar bleiben, Sturm und Drang als Lebensstil. Vielleicht liegt es daran, dass sich Arbeithuber in der jungen Band- und Kunstszene tummelt, dass er Newcomer wie Manel Rodrigues fördert, und trotz großer Designaufträge, die seine Agentur xhoch4 an Land zieht, auch in offspacigen Orten wie Ebersberg Ausstellungen unter dem Namen „Wer ist denn der geilste Oberchecker“ mitmacht. Experimentell wie er ist, war er auch gleich bereit, diese Kolumne zu bereichern – mit einem Selfie, typisch Arbeithuber, kritzelig und ungestüm.

PS: Man beachte den an den oberen Rand gedrängten mit Filzstift verfassten Slogan „Kommunikationshorst“.

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