Creamcake | 3hd-Festival

3hd-Festival-creamcakeSie stehen auf hoch gepitchte Stimmen, Wigfield, hyperrealistische 3-D-Abbildungen und Drake-Remixe: Daniela Seitz und Anja Weigl alias Creamcake. Seit vier Jahren veranstalten sie ihre Pop-Party in Berlin und holten PC Music-Künstlerinnen wie Hannah Diamond in die Hauptstadt. Vom 2. bis 5. 12 findet ihr erstes Musik- und Kunstfestival „3hd – The Labour of Sound in a World of Debt“ statt. Das Line-up von 3hd verspricht zeitgenössischen Clubsound von Pop bis Kuduro, Newcomer, Diskussionen und viele Frauen. Damit bringen sie musikalische, diskursive und visuelle Ebenen zusammen.

Daniela und Anja, wie wählt ihr die Acts aus, die auf dem 3hd Festival auftreten?
Wir repräsentieren den Online Underground: internationale Künstler, die an der Schnittstelle zwischen Kunst und Musik arbeiten – Leute, die Potenzial haben und den nächsten Schritt gehen werden. Wir versuchen, diese Newcomer zum ersten Mal vor deutsches Publikum zu holen. Das sind Leute wie Aaron David Ross (ADR), der mittlerweile genauso stark als bildender Künstler, wie Musiker ist. Wir suchen aber auch gezielt nach Frauen, die Clubmusik machen. Wir sehen uns online um. Wenn sie Konzerte spielen, ist es oft schon zu spät. Alles passiert im Internet. Es ist viel Netzwerkarbeit.

Als Berliner Festival habt ihr einen hohen Frauenanteil. Woher kommt das?
Unsere regelmäßige Partyreihe Creamcake ist die Schwesterveranstaltung der Frauenparty Milkshake. Zu Beginn waren wir sehr auf Frauen fokussiert, aber wir haben gemerkt, dass wir nur noch am Gender suchen sind. Nach Geschlechtern zu trennen, ist für uns überholt. Musik, die wir gut finden, ist nicht abhängig davon. Am Donnerstag gibt es im Ohm einen Abend mit vielen Nachwuchsproduzentinnen. Wenn wir mit Frauen arbeiten, ist es echt schön, es artet nur oft in langen Skype-Sessions aus.

Seit vier Jahren gibt es nun die Creamcake-Partys. Warum noch ein Festival?
Zu veranstalten haben wir schon 2007 in Ingolstadt begonnen. Wir haben uns Meilensteine gesetzt, die wir erreichen wollten. Das Festival ist ein natürliches Upgrade. Das Programm spiegelt in geballter Form wieder, was Creamcake ausmacht. Dadurch, dass Musicboard Berlin den Topf der Festivalförderung ins Leben gerufen hat, war es für uns klar, dass ein Festival als nächstes kommen soll. Wir wollen experimentieren: Mit dem Festival können wir enger mit Künstlern zusammenarbeiten. Neben den DJ-Sets und Performances gibt es Talks und eine Kunstausstellung, die online durch Essays, Interviews und Tracks ergänzt werden.

3hd findet im Hebbel am Ufer, OHM, Südblock und der Vierten Welt statt. Der Abschluss von 3dh wird am Samstag, den 5.12. im Südblock unter dem Motto „Happy Hyper Hardcore“ gefeiert. Die Kunstausstellung in der Vierten Welt zeigt Arbeiten von Emilie GervaisNile KoettingKim Laughton, Lawrence Lek, Aurora Sander und Ella CB & Per Mertens. Weitere Informationen: 3hd-festival.com.

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