Hanna Herbst | Österreichische Journalismustage

 

ÖJTEs geht immer nur ums Geld. Auch in Debatten, den Journalismus betreffend, ist dessen Finanzierung ein omnipräsentes Thema. Den Machern der Österreichischen Journalismustage war es deshalb wichtig, in diesem Jahr mit ihren Kollegen eben nicht über das leidige Thema Finanzierung zu sprechen, sondern über die Dimension der Verantwortung in ihrer Arbeit. Offizieller Titel der zweiten Österreichischen Journalismustage am Donnerstag, den 9. April und Freitag, den 10. April 2015 ist daher: „Verantwortung wahrnehmen, Verantwortung einfordern“.

11099601_10153204427034137_1588674049_nHanna Herbst (Foto: Jonas Herbst) ist Journalistin bei der Vice Österreich. Sie diskutiert bei den österreichischen Journalismustagen mit Richard Gutjahr, Florian Stambula und Ingrid Brodnig über „Verantwortung durch Innovation“.

Drei Fragen an Hanna Herbst:

Was bedeutet für Dich, als Journalistin, Verantwortung?

Gar nicht einfach, darüber lässt sich wohl lange diskutieren. Verantwortung bedeutet für mich, Themen so aufzuzeigen, dass sie die Realität widerspiegeln, auch wenn sie uns nicht gefällt. Menschen zuzuhören, auch wenn wir ihre Meinung nicht vertreten und Menschen sprechen lassen, die sonst kaum gehört werden. Aber dabei nie die eigenen Ideale vergessen.

VICE, Deine große Liebe?

Seit wir uns kennen, ja. Was nicht heißt, dass nicht auch manchmal an andere denke. Aber das Vertrauen, das den Mitarbeitern hier entgegengebracht wird, genieße ich extrem. Vertrauen darin, dass sie gute Ideen haben und die auch richtig umsetzen können. Wenn mir persönlich ein Thema am Herzen liegt, dann schreibe ich darüber. Diese Freiheit ist – ich muss das Wort hier fast verwenden – erfüllend.

Ein typischer Arbeitstag von Hanna Herbst:

Spätestens um 9:00 Uhr im Büro, dann Kaffee trinken und Mails beantworten. Um 09:30 Redaktionssitzung und ab dann gibt es absolut keinen typischen Arbeitsalltag mehr. Mal wird gedreht, mal durchgehend geschrieben, mal interviewt, mal ein Tag recherchiert und vorbereitet. Typisch ist im Journalismus immer weniger, glaube ich.

2025 – Wie möchtest Du in zehn Jahren journalistisch arbeiten?

Das weiß ich nicht. Aber wohin es auch immer geht, das Schreiben möchte ich nie ganz verlieren.

Das vielversprechendste journalistische Projekt der letzten Jahre:

Ich habe mir von Krautreporter sehr viel erhofft, bin aber derzeit eher enttäuscht. Von dossier und neuwal erwarte ich mir noch viel.

Rückblick – Die ersten Österreichischen Journalismustage 2014:

Begonnen wird am Donnerstag mit einem Kennenlern-Abend im Wiener Presseclub Concordia, am Freitag finden im Museumsquartier Wien von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr fünf große Vorträge und parallel dazu zehn Kleinere statt.

Mit Sprechern, von der Beauftragten für Medienfreiheit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) Dunja Mijatovic, über Martin Thür, TV-Journalist und Moderator des Polit-Talks Klartext auf ATV, bis zu Maria Zimmermann, die mit ihrem Projekt prozess.report eine neue Form der Berichterstattung von Justizprozessen etablieren möchte, werden eine große Variation an Meinungen und Inhalten zu hören sein. Weitere Sprecher sind unter anderem Eva Weissenberger Chefredakteurin von News, der deutsche Journalist und Blogger Richard Gutjahr oder auch Vice Alps-Redakteurin Hanna Herbst.

Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen und den Sprechern findet ihr unter journalismustage.at.

Die Karten kosten 39 Euro und an der Abendkasse zahlt ihr 49 Euro. Inklusive sind jeweils beide Veranstaltungen, am Donnerstag und Freitag.

Wer hat Lust dabei zu sein? Mit einem Kommentar unter diesem Artikel bis Montag, den 6. April um 12 Uhr, könnt ihr 2×2 Karten gewinnen.

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