Block Magazin Nr. 1

Bei all der Digitalisierung und flächigem Zeitungssterben – es gibt sie noch die mutigen Herausgeber und Magazingründer. Unser Herz schlägt für Selfpublishing und darum stellen wir mit der Indie-Mag Rezension unabhängige Hefte vor. Mit viel Liebe gemacht, in kleiner Auflage erscheinend und ohne großen Verlag im Rücken.

block1_coverDas Block-Magazin beschreibt sich als ein Magazin für alles. Tatsächlich ordnet es sich zwischen Literatur und Journalismus in den Stilformen Prosa, Essay, Interview sowie Fotografie und Kunst ein. Die von der Münchner Agentur Herburg Weiland gestaltete Publikation sieht aus und fühlt sich an wie ein Softcover-Buch. Darum verleiht es den ausgewählten Texten und visuellen Beiträgen der jungen Autoren bzw. Künstlern förmlich mehr Gewicht als ein gewöhnliches Magazin. Sie wirken zwischen den Seiten des Block-Magazins nahezu zeitlos. Es liegt Nahe, bei den publizierten Texten und Werken an Klassiker von morgen zu denken.

Titel wie “Wo man nicht gut aussehen, sondern nur gut schreiben muss, um flachgelegt zu werden” von Elvia Wilk machen sofort neugierig. Der Essay setzt sich auseinander mit multipler Persönlichkeitsspaltung in Relation zu der Möglichkeit im Internet mehrere Avatare bedienen zu können. Eine der Bilderstrecken zeigt eine frühe Fotodokumentation von Juri Gottschall: Michael Jackson der 1992 zwei Tage vor dem Beginn seiner Welttournee im Juni 1992 auf dem damals neuen Flughafen „München II“ ankommt.

Theresia Enzensberger, Gründerin des Magazins, sagt, dass sie sich selbst nicht in der Medienlandschaft wiedergefunden habe – “Ist das der Fall, so heißt es, soll man selbst gründen und das habe ich.” Sie lebt und arbeitet in Berlin als freie Journalistin und Autorin. Ihr Hauptgedanke: “Ich will jungen Autoren und Künstlern eine Plattform geben. Unser Untertitel heißt ja nicht umsonst ‘Es ist nur eine Frage der Zeit’…’ “, erklärt sie. Noch stellen Autoren und Künstler ihre Beiträge unentgeltlich zur Verfügung – das soll sich ändern.

Das Magazin wird erst gedruckt, sobald eine gewisse Anzahl von vorab zahlenden Lesern erreicht ist. Eine Kombination von Crowdfunding und Print On-Demand. Das Block Magazin Nr. 1 ging mit dem tausendsten Leser in den Druck, für die kommende Ausgabe werden 1500 anvisiert.

Fazit: Wer das ausverkaufte Block Nr. 1 besitzt, sollte sich anschicken auch Block Nr. 2 anzuschaffen. Das Magazin wird sich sicher gut als Sammlung im Regal machen, zudem die jungen Autoren und Künstler einem beim Lesen sehr viel Spaß bereiten. Das innovative Konzept ist erfolgreich gestartet, bleibt nur zu hoffen, dass mit Erreichen der 1500 Leser für das Block Magazin Nr. 2 die Autoren und Künstler auch bezahlt werden.

Block Nr. 2 kann hier für 12 € online bestellt werden.

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