#11 Hanqing Miao

Selfie – ein so neues und doch nahezu abgenutztes Wort. Aus dem Wortschatz und Lebensalltag ist es nicht mehr wegzudenken. Aber die immer gleiche Pose? Wir bitten jeweils Künstler um ein Selbstporträt und ihre Gedanken, die ihnen beim machen durch den Kopf gehen:

Technologie fasziniert Hanqing Miao, 23, geboren in Shanghai und aufgewachsen in Singapur. Sie studiert an der Central Saint Martins in London bildende Künste und kuratiert Medienkunst-Ausstellungen in Ost- und Südlondon. Sie untersucht den Einfluss von Augmented-Reality auf zwischenmenschliche Beziehungen und die sich daraus resultierende veränderte Wahrnehmung von Ethik. Dafür nutzt sie verschiedene Apps und Datingwebseiten, um ihre Erfahrungen zu schärfen. Hanqing schlüpft dafür in die Rolle der anzüglichen „Megan“ und spielt mit dem Klischee des „Yellow Fever“ – dem sexuellen Begehren von asiatischen Frauen. Sie fokussiert sich dabei auf die Grenzen der Illusion von digitaler Dualität und deren Auflösung.

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„Dieses Bild fasst die Beziehung, die ich mit meinem Handy habe gut zusammen. Mein erstes iPhone, ein 3GS, war ein Geschenk von meinem Vater. Das Zweite war ein 4S, das ich selbst gekauft habe, als mir das Erste gestohlen wurde. Nachdem ich versehentlich den Bildschirm meines zweiten iPhones zerstört habe, hat mir eine Freundin ein iPhone 4 ausgeliehen. Ich bin deswegen zwangsweise „old-school”.

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