#10 Anthony Antonellis

Selfie – ein so neues und doch nahezu abgenutztes Wort. Aus dem Wortschatz und Lebensalltag ist es nicht mehr wegzudenken. Aber die immer gleiche Pose? Wir bitten jeweils Künstler um ein Selbstporträt und ihre Gedanken, die ihnen beim machen durch den Kopf gehen:

Vor zwei Jahren hat er sich einen Chip unter die Haut seiner Hand transplantieren lassen. Darauf speichert er nun stets ein Werk eines Künstlers, etwa im gif, jpg oder midi-Format. Somit trägt er eine Netzkunst-Ausstellung in seinem Körper mit sich herum. Das „Net Art Implantat“ hat Antony Antonellis, Jahrgang 1981, als Post-Internet-Künstler bekannt gemacht. Er hat im französischen Lacoste, in Georgia und an der Bauhaus-Universität in Weimar Kunst studiert. Er lebt und arbeitet in New York, unterrichtet auch an der School of Art+Design am Purchase College. Derzeit kann man seine Kunst im Rahmen der Biennale in Venedig sehen. Er ist zwar nicht eingeladen, stellt aber gemeinsam mit anderen nichteingeladenen Künstlern im Pizza Pavilion an einem der schönsten Plätze Venedigs aus: Pizzas. Die darf man auch essen.

Selfie-Anthony-Antonellis-1024x571 Kopie„Dieses Foto ist ein Screenshot aus meiner Videoarbeit „Selfie Obsession“, die für die National #Selfie Portrait Gallery bei der „Moving Image Art Fair“ in London enstand. Wenn ich dieses Video ansehe, starre ich mich selbst an: Ich scrolle durch meinen digitalen Fußabdruck. Zwei Spiegel stehen sich gegenüber, mit dem Internet dazwischen.“






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