Strawberry Kaeyk | We’re All Stars Now In The Drag Show

Plakat_-We're-All-Stars-Now-In-The-Drag-Show

Kaey und Straw, Foto: Hase Olivier

Sie stehen auf Glam, Glitter und Gitarren. Nachts sind sie als Dragqueens unterwegs und im Arbeitsleben Journalistinnen: die Singer-Songwriterinnen StrawberryKaeyk. Seit über 10 Jahren machen sie zusammen Musik. Am 30. Januar präsentieren Kaey und Strawberry William im Südblock ihr zweites Album „We’re All Stars Now In The Drag Show“. Darauf zu finden sind fünfzehn Songs – fünf eigene und zehn Cover. Ermöglicht wurde ihr zweites Album durch ein erfolgreiches Crowdfunding im Dezember. Am Samstagabend könnt ihr mehr von den Beiden hören und sie live erleben.

Tagsüber sitzt ihr in Berliner Redaktionen, doch abends singt ihr als Drags. Wie ist es, zwei Leben zu führen?

Kaey: Für mich sind das keine zwei Leben. Es ist Teil meines Lebens. Sicherlich wird dadurch alles manchmal stressig und einem schwirrt der Kopf vor lauter Terminen, aber andererseits ist Stagnation für mich als Künstlerin der Todesstoß. Deshalb halte ich meinen Motor lieber am Laufen.

Straw: Es ist schwer vergleichbar: Ich sitze weitaus öfter am Rechner in der Redaktion, als ich auf der Bühne stehe. Aber es ist eine gute Mischung, kreativ sein in verschiedene Richtungen. Das kommt meinem Lebensmotto „Verschwende dich in jede Richtung“ sehr zugute.

Euer letztes Album ist fast acht Jahre her, woher kam die Energie, das noch einmal in Angriff zu nehmen?

Straw: Es war höchste Zeit, wieder etwas aufzunehmen. Am Ende ist es doch viel mehr Arbeit, als man vorher dachte: Ok, zwei Tage Studio, dann brennen, fertig. Doch es ist so viel Arbeit drumrum… Arbeit, die aber auch Spaß macht: Crowdfunding-Videos drehen oder die Release-Party organisieren. Und es ist Wahnsinn, sich auf einem Plakat zu sehen. Besonders, wenn es so hübsch ist wie unseres.

Kaey: In den letzten 8 Jahren haben wir unser Repertoire ständig erweitert. Diese Songs wollten wir natürlich auch für die Nachwelt festhalten und die neue Platte war ein guter Motivator, endlich eigenes Material zu schreiben.

Euer erster Song „We’re All Stars Now In The Drag Show” erinnerst sehr an Marilyn Mansons „The Dope Show“. Seid ihr Fans?

Kaey: Tatsächlich war das einer der ersten Songs, den wir vor über 10 Jahren einstudiert haben. Ich weiß gar nicht mehr, von wem die Idee stammte. Ich fand den Track schon immer einen der Besten, den Marilyn Manson je geschrieben hat. Damals hatte er eine sehr androgyne Glamrock-Phase, in der er mit Plastikbrüsten und arschfreien Hosen aufgetreten ist. Die Parallelen zu uns waren naheliegend.

Straw: Es ist ein Cover von Marilyn Manson, bei dem wir das eine Wort verändert haben. Es passt super und so ist etwas eigenes daraus entstanden. Grundsätzlich ist die Kunstfigur Manson interessant, er hat einen weiblichen Vornamen und verkörpert eine Androgynität, die einem im Pop-Business selten begegnet. Das ist Teil seiner Inszenierung als Rebell und damit Teil seiner Vermarktung, aber trotzdem gefällt es mir. Ich mag Manson wegen seinen Worten im Film Bowling For Columbine, als er gefragt wurde, was er den Leuten in Littleton nach dem Massaker an der High School sagen würde. Und er antwortete: Ich würde gar nichts sagen, ich würde erst einmal zuhören.

Die Albumreleaseparty findet am 30.01 im Berliner Südblock ab 22 Uhr statt. Weitere Informationen: www.suedblock.org

Was denkst Du?