#38 Johannes Bartenschlager

Selfie – ein so neues und doch nahezu abgenutztes Wort. Aus dem zeitgenössischen Wortschatz und Lebensalltag ist es nicht mehr wegzudenken. Aber die immer gleiche Pose? Wir bitten jeweils Künstler um ein Selbstporträt und ihre Gedanken, die ihnen beim Fotografieren durch den Kopf gehen.

„… Jetzt noch etwas den Kopf drehen, in die Kamera schauen, Selfieschnute und … Schuss!“

Karambolage Johannes BartenschlagerMit Selfies kann Johannes Bartenschlager alias Karambolage eigentlich nicht viel anfangen. Auch wenn ihm dieses Selfie mit einem Blick á la Salvador Dali überraschend gut gelungen ist. Meist benutzt er Selfies eher, um andere zu nerven: Seinem Bruder hat er zwei Wochen lang täglich ein Guten-Morgen-Selfie und ein Guten-Abend-Selfie von sich geschickt – das hat seine Wirkung nicht verfehlt.

Solche Aktionen sind typisch für Karambolage, der als Videokünstler und 3D-Designer arbeitet und immer wieder Kunst macht, um nicht nur seine Neugierde und seinen Spieltrieb zu stillen, sondern auch, um seine Seele zu befriedigen. Der gebürtige Allgäuer hat in Regensburg studiert und in Berlin gearbeitet, bevor er nach München kam.

Wenn er nicht gerade seinen Bruder ärgert, ist er im Internet, welches für seine Arbeit eine enorme Rolle spielt, doch manchmal schon arg zweidimensional für einen 3D-Designer ist. Aus Ausgleich beschäftigt sich Karambolage mit interaktiven Rauminstallationen, generativen Prozessen und auch mal ganz analog, mit kinetischer Kunst. Seine Arbeiten waren etwa im Club11 in Amsterdam und im Märkischen Museum Berlin zu sehen.

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