#49 Phyllis Josefine (DΛDΛ)

Selfie – ein so neues und doch nahezu abgenutztes Wort. Aus dem zeitgenössischen Wortschatz und Lebensalltag ist es nicht mehr wegzudenken. Aber die immer gleiche Pose? Wir bitten jeweils Künstler um ein Selbstporträt und ihre Gedanken, die ihnen beim Fotografien durch den Kopf gehen.

Selfie von Phyllis Josephine„Das Selfie: Ein Blick in das eigene Paradoxon. Die eigene Realität, in der man sich im eigenen Ich selbst sieht.“

Ein simples „I am“ steht in Phyllis Josefines Facebook Steckbrief. Das Ich: ein Experimentierfeld. „Jedes Jahr mache ich etwas Anderes“, sagt die 24-Jährige Videokünstlerin und Musikerin, über sich und ihre Arbeit. Unter dem Namen DΛDΛ produziert sie Ambient Electro und Musikvideos in Eigenregie, mit ihr selbst als Performerin.

Prozesshaftigkeit, Ausdruck innerster Gefühle und das Remixen von Kultsymbolen aus New-Age, Sci-Fi und Future-Goth zeichnen einen roten Faden durch diese Videos: „Ich habe das Gefühl, dass Menschen am Mythischen, Verborgenen hängen bleiben. Das reizt mich an Symbolen, die auf eben das hinweisen. Aber ich verwende Zeichen so frei wie möglich, mehr um gewisse Gefühle zu verdeutlichen, von denen eine Szene handelt. Jegliches Symbol hat für mich nicht nur eine einzige Bedeutung. Symbole tauchen immer wieder in ähnlichen Formen in verschiedenen Kulturen auf, die höchstwahrscheinlich auf natürliche Phänomene zurückzuführen sind. Oder sie sind Teil von bestimmten Frequenzen, Energieformen.“

Eine dieser Energieformen ist die Angst, die sie in ihrem neuesten Werk „00030 Power“ verarbeitet. Das zehn Minuten lange Musikvideo feierte seine Premiere am 8. September auf „The Creators Project“ von Vice und zeigt DΛDΛs innere und äußere Gefühlswelt: gekrümmt, verloren in einer ewigen Spirale, die nicht aufgelöst wird:

Was denkst Du?