Selfie – ein so neues und doch nahezu abgenutztes Wort. Aus dem zeitgenössischen Wortschatz und Lebensalltag ist es nicht mehr wegzudenken. Aber die immer gleiche Pose? Wir bitten jeweils Künstler um ein Selbstporträt und ihre Gedanken, die ihnen beim machen durch den Kopf gehen.
„Ich fühle mich immer etwas seltsam, wenn eine Freundin von mir in der Öffentlichkeit ein Selfie von sich macht. Ohne Scham kann ich das gar nicht machen. Wenn ich alleine bin, geht das besser. Im Türkischen gibt es ein Sprichwort: sich wie ein Fisch im Trockenen fühlen. Deshalb habe ich den Fisch mit in mein Selfie genommen. So fühle ich mich, wenn ich ein Selfie mache – Self Fish.“
Eylül Aslan, 25, wurde in Istanbul geboren. Ihr Name ins Deutsche übersetzt, heißt so viel wie September Löwe. Bevor sie nach Berlin zog, studierte Eylül Französisch und Literaturwissenschaften. Unter ihren Fotografien ist viel nackte Frauenhaut zu sehen, die sie aber meist nur andeutet und nicht ganz zeigt. Ihre Aufnahmen sind sensibel und einfühlsam, auch wenn die Porträtierten nicht immer zu erkennen sind. Und sie muss Bananen mögen, so oft, wie sie in ihren Bildern auftauchen. Eylüls Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Magazinen und Zines unter anderem im Zeit Magazin, Neon, Disturber Magazine, Holy Ghost Zine, Sova und Casa Fibra veröffentlicht. Ihr erstes Fotobuch Trauerweide wurde 2014 von Editions du LIC veröffentlicht. Im Jahr darauf folgte die Veröffentlichung Dear Slut bei Edition Bessard/Paris. Eylül hat ihr Studio in der Kreuzberger Blogfabrik.
Ein wunderbares, kraftvolles und zugleich zartes Selfie. Danke für den Tipp.
Allein habe ich auch keine Scheu mit Selbstporträts zu experimentieren. Aber Selfies in der Öffentlichkeit, da habe ich eben so Hemmungen ;-)