„Bleiben sie neugierig. Kaufen sie Kunst!“, lauten die letzten Sätze des Vorwortes im Katalog der Messe Positions. Im Kunstmarkt steck viel Geld, doch auch ohne Kaufabsicht kamen 100.000 Besucher von Dienstag- bis Sonntagabend in Berlin zur Kunstfurore „Art Week“ zusammen, die im vierten Jahr stattfand. Darunter auch die beiden großen Kunstmessen Art Berlin Contemporary (abc) und Positions Berlin mit insgesamt 180 nationalen und internationalen Galerien, die beide trotz zeitgenössischer Kunst, sehr unterschiedlich ausfallen.
Viele kunstbegeisterte Szenemenschen strömten am Mittwoch in Scharen zur Eröffnung der abc (in Englisch ausgesprochen), die in drei Räumen an die 100 Künstler aus 17 Ländern, durch ihre Galerien vertreten, zeigte. Darunter einige der bekanntesten Berliner Galeristen von Johann König, Esther Schipper, Sprüth Magers über die am Puls der Zeit sitzende Future Gallery, Neumeister Bar Am oder die Société Berlin. Von dem erst kürzlich in Berlin eingetroffenen Ai Weiwei wurde ebenfalls ein Kunstwerk – das an einen eiserner Teppich erinnert – zur Schau gestellt. Die abc fand, wie im letzten Jahr, in der Messelocation „Station“ am Gleisdreieck statt, dort wird sich auch zur Republica getroffen. Neben einem Raum, in dem fast ausschließlich Videos gezeigt wurden, waren hippe Essenstände von indischer bis koreanischer Küche auf dem Messe angesiedelt.
In Alt-Treptow am Osthafen hingegen bei der Positions – mit 78 Ausstellern aus 16 Ländern – war es etwas ruhiger, das Publikum im Schnitt etwas älter, obwohl die Kunstmesse in diesem Jahr vom Kaufhaus Jahnsdorf in die Club- und Feierlandschaft der Arena Berlin umgezogen ist. Mehr Platz war nötig, man vergrößerte sich in diesem Jahr auf 6500 Quadratmeter in einer Halle, die dem Station-Gelände nicht unähnlich ist. Die Positions erinnerte mich zum Teil an das, was ich auf der Street-Art-Messe Stroke gesehen habe. Konzeptkunst fand ich hier weniger wieder.